20. März 2024 | IG-Farben-Haus Johann-Wolfgang-Goethe-Universität (Frankfurt am Main)
 

Vertreter*innen aus 25 vom BMEL bzw. BLE geförderten Projekten hatten im Rahmen der eintägigen Veranstaltung die Möglichkeit, ihre neuesten Ergebnisse zu präsentieren und mit Kollegen zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung war es, einen ersten Gedankenaustausch zwischen den geförderten Projekten und Projektpartnern zu ermöglichen. Zu den diskutierten Themen gehörten der Einsatz von Nützlingen und KI-Robotern im Feld sowie neue biotechnologische und verhaltensbiologische Methoden zur effektiven Unterbrechung der Lebenszyklen von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern

 

banner smallBanner der Konferenz am Eingang des Gebäudes © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

Die Weiterentwicklung nicht-chemischer Methoden für den integrierten Pflanzenschutz bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich, unter anderem eine geringere Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pestiziden, den Schutz der biologischen Vielfalt und den Schutz der menschlichen Gesundheit. Dies ist besonders wichtig im Gartenbau, wo die Möglichkeiten für chemisch-synthetische Pestizide begrenzt sind und der Schwerpunkt auf der Minimierung von Rückständen auf den Pflanzen liegt. Diese und andere drängende Themen wurden auf dem ersten Statusseminar " Vernetzungs-, Transfer- und Evaluierungsmaßnahme über die Förderung von Innovationen nicht-chemischer Pflanzenschutzverfahren im Gartenbau " diskutiert, das am 20. März im IG Farben Haus der Goethe-Universität in Frankfurt stattfand.

Vertreter*innen aus 25 vom BMEL bzw. BLE geförderten Projekten hatten im Rahmen der eintägigen Veranstaltung die Möglichkeit, ihre neuesten Ergebnisse zu präsentieren und mit Kollegen zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung war es, einen ersten Gedankenaustausch zwischen den geförderten Projekten und Projektpartnern zu ermöglichen. Dazu wurde ein Rahmen geschaffen, der sowohl erste inhaltliche Informationen zu ausgewählten Projekten bot, als auch durch Posterpräsentationen und ausreichende Pausenzeiten genügend Raum für konkretes Networking ließ. Zusätzlich waren Vertreter*innen der BLE anwesend, um die dringendsten Bedarfe und zentralen Herausforderungen für den Gartenbau zu identifizieren.

 

Im Rahmen der Veranstaltung fanden insgesamt 17 Impulsvorträge mit anschließender Diskussion statt. Zwei der Impulsvorträge wurden von der wissenschaftlichen Begleitung durch Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel und von der eingeladenen Wissenschaftlerin Dr. Ute Katharina Vogler durchgeführt. Die verbleibenden 15 Impulsvorträge wurden von geförderten Vorhaben gehalten und in unterschiedlichen Teilplena diskutiert. Zu den diskutierten Themen gehörten der Einsatz von Nützlingen und KI-Robotern im Feld sowie neue biotechnologische und verhaltensbiologische Methoden zur effektiven Unterbrechung der Lebenszyklen von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern:

  • Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel berichtete über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich des Biologischen Pflanzenschutzes. Die aktuellen regulatorischen Rahmenbedingungen und das Potenzial von Organismen und Naturstoffen für die biologische Kontrolle wurden diskutiert. Wissenschaftliche Grundlage des Vortrags war die neue Publikation Galli et al. 2024 (https://doi.org/10.1007/s41348-024-00878-1).
  • Dr. Ute Katharina Vogler erörterte die aktuellen Innovationen und Perspektiven des ökologischen Gartenbaus. Sie erläuterte die Unterschiede zwischen konventionellem und ökologischem Gartenbau und zeigte anhand von Praxisbeispielen, welche Instrumente zur Unterstützung der Entwicklung des ökologischen Sektors zur Verfügung stehen. Schließlich beschrieb sie die aktuellen politischen Ziele in der EU und in Deutschland für den ökologischen Gartenbau und gab einen Überblick über die neuesten Entwicklungen. 
  • ParaDrosu und GrabSystem erforschen den Einsatz von Nützlingen unter den folgenden Perspektiven: ParaDrosu untersucht die Terminierung, Aufwandsplanung sowie Verfahren der Freilassung von Puppen und adulten Nützlingen zur Bekämpfung der Kirschessigfliege. GrabSystem fokussiert auch die technische Lösung für die Konzeption und den Bau eines Nisthabitats für Grabwespen. Einen gänzlich anderen Forschungsansatz verfolgt InnoEndophyt. Hier werden Saatgutbeschichtungen entwickelt, in die Sporen eines endophytischen Wurzelpilzes integriert werden, um ein besseres und kräftigeres Wachstum von Spinat-, Tomaten- und Kohlpflanzen zu erreichen.
  • BioVitro präsentierte seine Ergebnisse hinsichtlich der Fragestellung, wie natürliche Produkte als potenzielle organische Flüssigdünger für Vermehrungsmaterial im ökologischen Anbau genutzt werden können. HortiPrimed zeigte auf, wie man kleine Tomatenpflanzen trainieren kann sich besser auf Salz- und Kältestress einzustellen. HoRtikulturNA befasste sich indes mit der Verwendung kleiner dsRNA-Moleküle zum Schutz von Pflanzen vor Insektenschäden mittels einer Sprühmethode, bei der die kleinen Moleküle auf das Blatt und andere Pflanzenorgane aufgebracht werden.
  • Vorgestellt wurden auch Aspekte der Grundlagenforschung, wie z. B. CryCoBis, das darauf abzielt, die Biscogniauxia-Hauptfruchtform von Cryptostroma corticale zu identifizieren, um nachhaltige Strategien zum Schutz des Bergahorns vor der Rußrindenkrankheit zu entwickeln. Smart-Checkpots hat gezeigt, wie KI zur Entwicklung automatisierter, mobiler Überwachungssysteme für Schädlingsbefall und zur Messung von Temperatur und Feuchtigkeit in den Zierpflanzenproduktion eingesetzt werden kann. MONITOR zielt auch darauf ab, einen Prototyp zu bauen, der verschiedene Krankheitserreger direkt auf dem Feld im Rahmen eines mikrofluidischen Diagnoseverfahrens identifizieren kann.
  • In den Hauptvorträgen zum Thema „Herbizidfreie Unkrautbekämpfung“ wurde das Projekt MiBWeedControl vorgestellt, das sich mit der Unkrautbekämpfung durch Substratkonsolidierung auf der Grundlage der bakteriellen Ablagerung des Minerals Calcit befasst. Die Projekte AMUN und MeProPos befassten sich mit verschiedenen Ansätzen und Geräten für die automatische Unkrautbeseitigung auf der Grundlage von KI und der automatischen Erkennung von Unkraut in Feldern durch Roboter, die die manuelle Unkrautbeseitigung in Zukunft ersetzen sollen.
  • EazyTop zeigte, wie der Einsatz von Überdachungen bei schlechtem Wetter im Apfelanbau den Schädlingsdruck reduzieren kann und wie diese Mechanismen auch durch KI und Wettervorhersagen effizienter gesteuert werden können. PSReduktionOekoBirne, informierte über die jüngsten Erfolge im ökologischen Birnenanbau an verschiedenen Standorten in Deutschland mit einer ganzheitlichen Pflanzenschutzmethode (Einsatz von Nützlingen und Blumenstreifen, Monitoring im Feld, Einsatz verschiedener Birnensorten, usw.). Schließlich präsentierte MORE-bot die ersten Ergebnisse seines Prototyps eines Roboters, der auf dem Feld eingesetzt werden kann, um Schnecken zu erkennen und automatisch zu entfernen und so Schäden an Salat und Gemüse zu verringern.

Trotz der Vielfalt der Projektthemen wurde allgemein anerkannt, dass zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der EU der Rechtsrahmen für die biologische Schädlingsbekämpfung durch Rechtsvorschriften angepasst werden muss, die insbesondere auf eine Vereinfachung der Registrierungs- und Zulassungsverfahren abzielen. Gleichzeitig muss die bestehende Terminologie im Bereich der biologischen Schädlingsbekämpfung formalisiert und standardisiert werden, um Verwirrung und Zweckentfremdung bei Forschern, Gesetzgebern und vor allem in der biologischen Schädlingsbekämpfungsindustrie zu vermeiden. Schließlich ist die Einbeziehung, Schulung und Anleitung der direkten und indirekten Anwender von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der biologischen Schädlingsbekämpfung.

Entdecken Sie hier die Agenda der Veranstaltung und alle Projekte in der Fördermaßnahme.

Kleine Bildergalerie der Veranstaltung (Bilder haben Pop-up-Funktion)

sylvischaffrathfotografie transmit 3Tagungsort (IG-Farben-Haus Campus Westend Goethe-Universität, Frankfurt) von außen © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 1 smallAnmeldung zum Tagungsort am Haupteingang des IG-Farben-Hauses © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 5 smallDiskussion zwischen den Gästen am Büffettisch © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 21 smallDiskussion zwischen den Gästen und einem Organisator der Tagung © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 37 smallÜbersicht über die Projektposter © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 22 smallHerr Michael Astor (HortiSustain-Team) bei seiner Eröffnungsrede und Begrüßung der Gäste der Veranstaltung © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 36 smallFrau Dorothée Hahn (BLE) bei ihrer Eröffnungsrede und Begrüßung der Gäste der Veranstaltung © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 72 smallVorbereitung vor den ersten Gesprächen © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 50 smallProf. Dr. Karl-Heinz Kogel bei seiner Präsentation im Plenum © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 41 smallBild des Publikums (1) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 75 smallDr. Ute Vogler bei ihrer Präsentation im Plenum © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 35 smallBild des Publikums (2) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 82 smallPodiumsdiskussion mit Dr. Ute Katharina Vogler (links), Herr Michael Astor (Mitte) und Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel (rechts) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 96 smallFrage von Dr. Elias Böckmann während der Podiumsdiskussion © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 93Frage von Prof. Dr. Georg Petschenka während der Podiumsdiskussion © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 87 smallFrage von Dr. Alexandra Wichura während der Podiumsdiskussion © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 100 smallFrage von Dr. Frederik Polzin während der Podiumsdiskussion © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 70 smallBild des Publikums (3) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 71 smallBild des Publikums (4) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 119smallMittagspause © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 142 smallDiskussion zwischen den Gästen (1) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 141 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (1) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 133 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (2) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 128 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (3) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 121 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (4) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 109 smallDiskussion zwischen den Gästen (2) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 108smallVorbereitungen für die Hauptvorträge © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 39 smallDie Tagesordnung der Tagung mit einer Beschreibung der Hauptvorträge © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 125 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (5) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 137 smallDiskussion zwischen den Gästen (3) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 15 smallDiskussion zwischen den Gästen (4) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath
sylvischaffrathfotografie transmit 17 smallDiskussion zwischen den Gästen (5) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

 

sylvischaffrathfotografie transmit 120 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (6) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 124 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (7) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 135 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (8) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 131 smallDiskussion zwischen den Gästen während der Postersession (9) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 110 smallDiskussion zwischen den Gästen (6) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 111 smallDiskussion zwischen den Gästen (7) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 4 smallDiskussion zwischen den Gästen (8) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

sylvischaffrathfotografie transmit 7 smallDiskussion zwischen den Gästen (9) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

sylvischaffrathfotografie transmit 113 smallDas HortiSustain-Team (von oben-links nach unten-rechts: Anouschka Ulherr, Jan Reichert, Matteo Galli, Michael Astor, Thomas Danneil, Michaela Kirndörfer und Karl-Heinz Kogel) und Ute Vogler (mitte-unten) © TransMIT GmbH / S. Schaffrath

 

Vielen Dank für Ihre Teilnahme! 😊

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