03. Juli 2024 | Online | 15:30 bis 17:00 Uhr

 

Die Vorstellung der Projektketten-Treffen ist eine attraktive und informative Online-Veranstaltung, die es allen Projekten des HortiSustain-Programms ermöglicht, ihre Forschungsansätze und -ergebnisse der HortiSustain-Gemeinschaft vorzustellen. Am Ende jeder Projektvorstellung haben die Teilnehmer der Online-Veranstaltung die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Projektleitern zu interagieren, was die Veranstaltung nicht nur lehrreich, sondern auch sehr interaktiv und wertvoll für alle Beteiligten macht.

Die Austauschaktion ermöglicht auch ein nachhaltiges Netzwerk auf nationaler Ebene und erleichtert den Austausch zwischen allen Beteiligten.

In unserem ersten Online-Meeting stellten vier Projekte ihre Forschungsthematik vor:

  • BIOBUG: Biotechnische Bekämpfung der invasiven Marmorierten Baumwanze im ökologischen Obst- und Gemüsebau mittels Push-Pull-Kill-Verfahren.
  • HOPE: Entwicklung von holistischer Formulierungsverfahren für den biologischen Pflanzenschutz von Beerenobst.
  • Fruit-BAs: Der elektronischer Beratungsassistent im Apfelanbau.
  • SWATopti: Ein Blick hinter die Kulissen.
hortisustain online 1 smallAgenda © Dr. Michaela Kirndörfer

Ergebnisse/ Ausblick/ Fragen:

hortisustain online 2 smallProjekt BIOBUG © Dr. Michaela Kirndörfer

1. BIOBUG: Biotechnische Bekämpfung der invasiven Marmorierten Baumwanze Halyomorpha halys im ökologischen Obst- und Gemüsebau mittels Push-Pull-Kill-Verfahren auf Basis von Aggregationspheromonen kombiniert mit Kairomonen

Entwicklung einer Push-Pull-Kill-Strategie zur Abtötung von Zielorganismen (Marmorierte Baumwanze) unter Verwendung eingekapselter Duftstoffe, einer Lockstoffkomponente und ei-nes Bioinsektizids. Es sind mehrere Partner beteiligt, die Formulierung der Duftstoffe wird von der Universität Bielefeld (Prof. Patel) koordiniert. Zur Umsetzung der Strategie wurden Pheromone und Allelochemikalien sowie Neemöl als Bioin-sektizid identifiziert und benutzt. Gute Ergebnisse in vitro, Feldversuche haben begonnen. Es ist noch zu früh, um darüber zu berichten.

Die Fragen bezogen sich auf die Art der verwendeten Bioinsektizide (Neemöl), die Art und Weise der Platzierung dieser Pheromone auf dem Feld sowie die Größe der Kapsel. Zudem wurde nach dem Zeithorizont zum Erreichen der Projektziele gefragt.

2. HOPE: Entwicklung holistischer Formulierungsverfahren für den biologischen Pflanzenschutz von Beerenobst

Zum Schutz von Beerenobst werden zwei Strategien entwickelt, um die Kirschfruchtfliege (Dro-sophila suzukii) oberirdisch und die Scarabaeoidae-Schädlinge unterirdisch mit einer Attract-and-Kill-Strategie zu bekämpfen. Für die erste wird eine Sprühformulierung von LJV-Viren hergestellt, während für die zweite ein Granulat entwickelt wird, das eine Lockstoffkomponente (CO2) und eine abtötende Komponente (entomopathogener Pilz, Metarhizium brunneum) enthält. Die in In-nenräumen durchgeführten Tests lieferten vielversprechende Ergebnisse, aber es besteht noch Forschungsbedarf, um einige Probleme im Zusammenhang mit der Infektiosität und der Formu-lierung zu lösen. Neue Isolate von M. brunneum, die eine höhere Infektiosität aufweisen, werden getestet. Gleichzeitig werden neue Polymere entwickelt, die das Entomovirus vor vorzeitigem Abbau schützen sollen. Die neue Formulierung wird auch in Feldversuchen getestet.

Es wurde eine Reihe von Fragen zu den verwendeten Granulaten sowie den Gründen für die An-ziehung von Kohlendioxid auf die Larven von D. suzukii gestellt.

hortisustain online 3 smallProjekt HOPE © Dr. Michaela Kirndörfer
hortisustain online 4 smallProjekt Fruit-BAs © Dr. Michaela Kirndörfer

3. Fruit-BAs: Entwicklung neuer Prognose- und Entscheidungshilfesysteme für den Erwerbsapfelanbau und Etablierung des elektronischen Beratungsassistenten im Obstbau

Entwicklung eines Smartphone-basierten elektronischen Beratungsassistenten für den Apfelan-bau. Das Projekt konzentrierte sich auf die Entwicklung von Modellen zur Vorhersage und zum Schutz von Äpfeln vor Schädlingen, insbesondere dem Apfelwickler. Die App steht Landwirten und Produzenten zur Verfügung und kann bereits genutzt werden. Sie enthält ein breites Angebot an standortspezifischen Prognosemodellen, aktuelle Ergebnisse aus regionalen Befallserhebun-gen sowie aktuelle, situationsbezogene Beratungshinweise, die in eine dem Wachstumsverlauf angepasste Reihenfolge gebracht werden. Die Wissenschaftler sind bereits dabei, die Anzahl der bekämpfbaren Mottenarten zu erhöhen und auch andere Prognosemodelle für andere Arten von Krankheitserregern, beispielsweise Getreidekrankheiten, zu entwickeln.

Es wurden Fragen zur Verfügbarkeit der Anwendung in Webshops und zu anderen Kulturarten gestellt.

4. SWATopti: Erarbeitung eines Web-basierten Managementsystems (SWATopti) zur nicht-chemischen Regulierung der Möhrenfliege (Chamaepsila rosae), der Kleinen Kohlfliege (Delia radicum) und Wurzelfliegen (Delia spp.) unter Verwendung von SWAT und Risikoanalysen

Das Web-basierte Managementsystem dient der nicht-chemischen Bekämpfung verschiedener Fliegenpathogene im Gartenbau. Der Fokus des Projekts liegt auf der Evaluierung der Vorhersa-gegenauigkeit der gegenwärtig verfügbaren Modelle. Derzeit werden Überwachungsmethoden evaluiert und hinsichtlich ihrer praktischen Anwendbarkeit getestet. Das Modell wird derzeit wei-terentwickelt und es werden in Kürze Versuche in Gewächshäusern durchgeführt. Die Übertra-gung der Software auf eine App oder ein anderes System wird in naher Zukunft erfolgen.

Die Fragen, die gestellt wurden, bezogen sich auf die Art der Plattform, die den Nutzern zur Ver-fügung stehen würde.

hortisustain online 5 smallProjekt SWATopti © Dr. Michaela Kirndörfer

 

Zukunftsaussichten:

Ergebnisse für den optionalen Workshop: Neben den projektbezogenen Veranstaltungen plant HortiSustain weitere Online-Workshops, in denen spezifische Fragestellungen insbesondere mit Perspektive auf die Verwertung der For-schungsergebnissen diskutiert werden sollen. Diese sind als offene Formate geplant, in denen auf Basis eines Impulsreferats oder Erfahrungsberichts Themen aufgegriffen werden sollen, die einer weitergehenden Vertiefung bedürfen.Mögliche Thematiken:

  1. Zulassungsbedingungen für nicht-chemische Pflanzenschutzmittel (NCP)
    - Zulassungsunterschiede zwischen lebenden Bio-Kontrollmitteln und nicht lebenden Na-turstoffen
    - Regelungen der Zulassung auf europäischer und nationaler Ebene
  2. Markt- und Kundenanalyse
    - Neue Kunden gewinnen
    - Weitere Finanzierungsmöglichkeiten
    - Marktsituation für nicht-chemische Pflanzenschutzmittel

Herr Galli fragt die Teilnehmer nach ihrem Interesse an diesen Workshops und bittet um Hand-zeichen. Abstimmungsergebnisse:

  • Zulassungsbedingungen NCP: 4 Personen
  • Marktanalyse: 6 Personen
  • Kein Interesse an Workshop: 1 Person

Ein Workshop zum Thema Marktanalyse im Onlineformat wird geplant für Q3/Q4 2024.

Schlussbemerkungen:

Herr Prof. Gross ist sehr an einem Workshop über die Zulassungsbedingungen interessiert und hofft, dass dieses Thema in einem zweiten Workshop vorgestellt werden kann. Er schlägt außer-dem vor, Vertreter der Behörden einzuladen (evtl. Präsenztreffen erwünscht). Aufgrund des knappen Ergebnisses kann ein zweiter Workshop im 2025 geplant werden.

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