Kontrolle der Rostmilbe in Tomaten unter biologischen Anbaubedingungen

 

Hintergrund

Die Tomatenrostmilbe Aculops lycopersici verursacht in den letzten Jahren zunehmend Probleme, insbesondere im geschützten Anbau. Bei Befall wird die ganze Pflanze geschädigt und verfärbt sich rostbraun. Eine ideale Bekämpfungsstrategie zu entwickeln ist herausfordernd, da der Befall zu Beginn oft nicht bemerkt wird und die Rostmilbe dadurch unbemerkt weiterverbreitet wird. Außerdem können die Tiere ohne Nahrung überwintern und im folgenden Jahr wieder Schäden auslösen. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Pflanzenschutzmitteln, die zur Bekämpfung der Tomatenrostmilbe eingesetzt werden können. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Nützlinge als Raubmilben zur Bekämpfung dieses Schädlings eingesetzt werden können.

kretschab abb 1Aufnahme der Tomatenrostmilben Aculops lycopersici, nur etwa 0,2 mm groß © M Dinkel, JKI
kretschab abb 5 bigSymptome eines Befalls mit Rostmilben an Tomaten © A Ifland, NüPa GmbH

 

Projektziel

Ein Befall durch die Tomatenrostmilbe wird oft erst spät erkannt, da sichtbare Schäden erst auftreten, wenn bereits eine beachtliche Menge an Milben auf den Pflanzen vorhanden ist. Ziel des Verbundvorhabens ist es, effektive Strategien zur Vermeidung von ertragsrelevanten Schäden an Pflanzen und Früchten biologisch angebauter Tomaten durch die Tomatenrostmilbe zu entwickeln. Das Gesamtsystem soll im Hinblick auf das Management der Tomatenrostmilbe optimiert werden, um mit einem Minimum an Pflanzenschutzmitteln auszukommen. In kontrollierten Versuchen, sowohl im Versuchsanbau als auch auf Praxisbetrieben, stehen folgende Themen im Fokus des Projekts: Nützlingseinsatz, Sortenempfehlungen sowie optimierte Früherkennung, Klimasteuerungen und physikalische Barrieren zur Befallsreduktion.

kretschab abb 6Nützlingseinsatz: Homeopronematus anconai an Rotem Holunder © A Aurich, LfULG

kretschab abb 4Physikalische Barrieren: Testanwendung einer physikalischen Barriere an Tomatenpflanzen als Methode zum Schutz gegen die Tomatenrostmilbe © E Böckmann, JKI

kretschab abb 7 bigSortenwahl: Verschiedene Trichomtypen an Tomatenstängel © L Bächlin, LTZ

 

Methode

Es werden Exaktversuche sowohl im Versuchsanbau als auch auf Praxisbetrieben durchgeführt und verschiedene Strategien (Früherkennung, Klimasteuerung, Einsatz verschiedener Raubmildenarten, Sortenwahl und physikalische Barrieren) getestet. Für die optimierte Früherkennung soll u.a. eine automatisierte Rostmilben-Probenahmetechnik entwickelt werden.

Derzeitige Ergebnisse

- Da sich das Projekt im ersten Jahr befindet, gibt es noch keine veröffentlichbaren Ergebnisse - 

Literatur

Pfaff A and Böckmann E (2023) Survey on Aculops lycopersici and operational factors potentially affecting successful pest management among 50 tomato producers in Germany. J Plant Dis Prot 131, 501–513 https://doi.org/10.1007/s41348-023-00840-7

Frau Dr. Anne Pflugfelder (annegret.pflugfelder@bioland.de)
Frau Nikola Lenz (nikola.lenz@demeter-beratung.de)
  • © L. Bächlin, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ); E. Böckmann und M. Dinkel, Julius Kühn-Institut (JKI); A Ifland, NüPa GmbH; A Aurich, Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie (LfULG)