05. März 2025 | Online | 15:30 bis 17:00 Uhr
Die erste Veranstaltung der „HortiSustain-Online-Veranstaltungsreihe 2025“, welche sich mit der Thematik der Zulassung von (nicht-chemischen) Pflanzenschutzmitteln befasste, fand am 5. März statt. Die Informationsveranstaltung erwies sich für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als wertvolle Informationsquelle. Der Hauptredner Herr Gordon Cameron, Referat für Wirksamkeit in der Abteilung Pflanzenschutzmittel des BVL, vermittelte dem breit gefächerten Publikum wertvolle Einblicke in die rechtlichen Grundlagen, Verfahren und Herausforderungen bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln.
Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussion, in der die Teilnehmer die Herausforderungen der Zulassungsanforderungen für nicht-chemische Pflanzenschutzmittel und mögliche Lösungen diskutierten.

Im Rahmen seines Vortrags präsentierte Herr Cameron eine Übersicht über die Organisationsstruktur des BVL und die Rolle der Behörde in der EU-Wirkstoffprüfung. Darüber hinaus bot er detaillierte Einblicke in aktuelle EU-weite Verordnungen und Regelungen für die Wirkstoffprüfung, -zulassung, und -genehmigung. Im weiteren Verlauf wurde ein summarischer Überblick über die erforderlichen Daten sowie die Struktur eines Zulassungsdossiers präsentiert. Zudem wurde der Prozessablauf von der Einreichung des Dossiers in einem Referenzmitgliedstaat bis zur definitiven Zulassung des Pflanzenschutzmittels durch die EU-Kommission dargelegt. Im finalen Teil der Präsentation wurde seitens Herrn Cameron dem Publikum ein umfassender Überblick über die rechtliche Definition von Wirkstoffen und Pflanzenschutzmitteln gegeben. Zudem wurden die wesentlichen Unterschiede in den Datenanforderungen für Wirkstoffe, Wirkstoffe mit geringem Risiko, Mikroorganismen, Semiochemikalien und Botanicals akzentuiert. Er legte weiter dar, dass derzeit keine Unterschiede in den Zulassungs- und Genehmigungsverfahren für „biologische“ und „chemisch-synthetische“ Wirkstoffe sowie Pflanzenschutzmittel bestehen. Dies ist jedoch mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, beispielsweise im Hinblick auf die Anforderung des Dossiers, die Produktökonomie, die Anforderungen an die Daten und Probleme hinsichtlich der Akzeptanz aufgrund geringer Wirksamkeit.
Die Informationsveranstaltung wurde mit einer offenen Diskussion abgeschlossen, in welcher die Teilnehmenden die Herausforderungen der Zulassungsbedingungen für nicht-chemische Pflanzenschutzmittel und potenzielle Lösungsansätze erörterten. Zu den besprochenen Themen gehörten u.a. heute verwendete Leitlinien, Zeitpläne für eine Zulassung, verfügbare finanzielle Hilfe während des Zulassungsprozesses, Unterschiede zwischen der Zulassung von Biostimulanzien und Pflanzenschutzmitteln sowie aktuelle Schritte, die die EU unternimmt, um diese Herausforderungen in ein neues Regelwerk zu einzubringen.
Angesichts der Vielzahl an Fragen und des bereits von vielen Teilnehmern geäußerten Interesses am zweiten Teil der Veranstaltung im Mai, kann resümiert werden, dass sich die Veranstaltung für viele Teilnehmer als eine sehr wertvolle Ressource erwiesen hat. Sie bietet einen umfassenden Leitfaden zur Navigation durch die komplexe Landschaft der Zulassung und Genehmigung von Pflanzenschutzmitteln.
Die HortiSustain-Partner freuen sich auch, ein zweites Treffen zu diesem Thema im Mai ankündigen zu können. Das Treffen im Mai wird praxisorientierter sein und sich auf den gesamten Prozess bis zur Markteinführung konzentrieren. Wir werden erfahren, was bei der Herstellung eines neuen nachhaltigen Pflanzenschutzmittels zu beachten ist (einschließlich Formulierung, Produktion, Lagerfähigkeit, Anwendung, Versuchswesen und Preisgestaltung). In dieser zweiten Sitzung werden wir einen Vortrag von Frau Dr. Christina Donat, Zulassungsexpertin der Firma e-nema Gesellschaft für Biotechnologie und biologischen Pflanzenschutz mbH, hören.