Nach einem umfangreichen Diskussionsprozess, in dem vielfältige Perspektiven, innovative Ideen, Empfehlungen und Anregungen zusammengetragen wurden, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz vorgelegt (siehe >> LINK <<). Das Programm stellt eine umfassende Initiative zur Förderung einer nachhaltigen Pflanzenschutzpraxis in der Landwirtschaft dar.
 
Im Folgenden werden die wesentlichen Aspekte des Programms erörtert:

 

bild small© Matteo Galli

Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel
Bis zum Jahr 2030 soll der Einsatz und das Risiko chemischer Pflanzenschutzmittel um 50% reduziert werden. Dieser Aspekt war bereits ein zentraler Punkt der alten Sustainable Use Regulation kurz SUR. Dies erfolgt in Einklang mit der EU-Strategie "Vom Hof auf den Tisch". Im Rahmen dessen wird die Förderung alternativer Methoden und Technologien, die mit geringeren Umweltschäden verbunden sind, in den Fokus gerückt.

Kooperation und Innovation
Das Programm verdeutlicht die Relevanz der interorganisationalen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Landwirten, Forschern, Industrievertretern und Umweltorganisationen. Dieser kooperative Ansatz zielt darauf ab, Innovationen und die Entwicklung neuer, nachhaltiger Pflanzenschutzmethoden zu fördern.

Unterstützung und Beratung für Landwirte
Das BMEL stellt Landwirten ein breites Spektrum an Unterstützungs- und Beratungsleistungen zur Verfügung, um ihnen den Übergang zu nachhaltigen Praktiken zu erleichtern. Dazu zählen finanzielle Anreize, Schulungsprogramme sowie der Zugang zu einem Expertenrat für die Umsetzung integrierter Pflanzenschutztechniken (IPM).

 

Forschung und Entwicklung
Es wird ein signifikanter Anteil der Forschungsgelder in die Entwicklung und Förderung alternativer Pflanzenschutzmethoden investiert. Dazu gehören beispielsweise biologische Kontrollmittel, resistente Pflanzensorten sowie fortschrittliche Überwachungs- und Vorhersagesysteme, welche eine optimierte Verwaltung von Schädlingspopulationen ermöglichen.

Biodiversität und Umweltschutz
Das Programm legt großen Wert auf den Schutz der Biodiversität sowie die Erhaltung gesunder Ökosysteme. Zu diesem Zweck werden Maßnahmen ergriffen, welche sicherstellen, dass landwirtschaftliche Praktiken keine Schädigung nützlicher Insekten, keine Beeinträchtigung der Bodenqualität, keine Verschlechterung der Wasserqualität sowie keine Gefährdung der allgemeinen Biodiversität bewirken.

Überwachung und Bewertung
Die kontinuierliche Überwachung und Bewertung stellen integrale Bestandteile des Programms dar. Auf diese Weise kann dessen Wirksamkeit beurteilt und etwaige notwendige Anpassungen vorgenommen werden. Dies gewährleistet die Erreichung der Ziele bezüglich der Reduzierung des Pestizideinsatzes sowie des Umweltschutzes.

Das Zukunftsprogramm Pflanzenschutz strebt insgesamt einen ausgewogenen Ansatz an, welcher eine hohe landwirtschaftliche Produktivität gewährleistet und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit sowie die wirtschaftliche Rentabilität für Landwirte sichert.

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